
Menswear – Muster gekonnt kombinieren
Mit der Sommerzeit wird der eher zurückhaltende deutsche Mann und sein Modestil automatisch mutiger. Kräftigere Farben und Muster in unterschiedlichsten Varianten kommen plötzlich zum Vorschein! Ob Karos (Glencheck), Streifen, Punkte (Polka Dots), Paisley oder Hahnentritt in unterschiedlichsten Varianten, der Mann will in der sonnenreichen Zeit einfach mal nach Lust und Laune ausbrechen. Dabei den richtigen Mix und stimmigen Look zu kreieren, ist jedoch garnicht so einfach!

Wenn es um ein reines Auffallen geht, dann gibt es keine Regeln. Allen anderen will ich gerne einen kurzen Leitfaden an die Hand geben, was man bei einem Muster-Mix berücksichtigen sollte. Bevor man wild loslegt, sollte man sich die Muster seiner Kleidung genau ansehen, denn im Ganzen lassen sich die Mischvarianten in drei Kategorien unterteilen. Erstens, das Kombinieren von gleichen oder ähnlichen Mustern, zweitens, das Variieren von zwei unterschiedlichen Mustern, und zu guter Letzt, das Mischen von drei oder mehreren Mustern.
Natürlich spielen Farben bei jeder Mustermix-Kombination eine Schlüsselrolle und sollten miteinander harmonieren. Kurzum, die Strahlkraft der Farben sollte bei jedem Muster-Mix in eine gleiche Richtung gehen. Davon ausgenommen sind Accessoires wie Schals, Einstecktücher, Krawatten und Fliegen, sowie Schuhe und Socken, die durch ein dezentes Auffallen ein gewisses Etwas setzen können.
Will man gleiche Muster miteinander verbinden, so spielen die Muster-Proportionen auf den einzelnen Kleidungsstücken eine entscheidende Rolle. Größere Karos, sollte man daher mit kleinen Karos kombinieren, so wie kleine Streifen mit größeren. Von einer Kombination mit Paisley-Mustern, oder Punkten untereinander, würde ich fast abraten, denn das kann schnell das Auge und den Gesamt-Look überfordern. Bei der Farbzusammenstellung wäre nur zu beachten, dass sie sich nicht zu ähnlich sind, damit die Muster für sich alleinstehend zur Geltung kommen und der Style nicht zu monoton rüber kommt.
Bei der Kombination von zwei unterschiedlichen Mustern verhält es sich ähnlich, wie bei gleichen Mustern. Jedoch sollten die Muster sich stark voneinander unterscheiden und nicht in der Größe gegenseitig erdrücken. Auch wenn die Grundfarben bei den zu mischenden Kleidungsstücken unterschiedlich sind, sollten sie miteinander harmonieren. Für wichtig halte ich oftmals einen sogenannten Klammereffekt, der besagt, dass sich in beiden Mustern minimal eine gleiche Farbe wiederfinden sollte. Dieser Klammereffekt lässt sich auch ideal beim Kombinieren von Accessoires und Schuhen einsetzen. Trägt man cognac farbige Schuhe, so sieht es auf Anhieb gekonnt aus, wenn sich diese Farbe dann auch dezent in einem gemusterten Schal, Einstecktuch etc. befindet.

Beim Mischen von drei oder mehreren Mustern liegt die Kunst mitunter in der Farbkombination, wo man den farblichen Klammereffekt umso mehr in Szene setzen sollte. Also, eine Farbe findet sich dezent in mindestens zwei Kleidungsstücken wieder. Größere Muster verbinden zu wollen sollte man besser vermeiden, außer sie finden sich dezent in einem Accessoire wieder und schaffen einen Kontrast. So wie man grelle und kontrastreiche Farben auch hier besser den Accessoires überlassen sollte.
Letzten Endes ist alles aber auch eine Typ-Frage, und wie selbstverständlich man mit seinem Look und Auftreten umgeht. Verkleidet ist nur der, der etwas sein will, was er nicht ist. Viel Freude und Mut beim Mixen!