
Menswear – Der Smoking und seine sichere Lizenz für einen stilvollen Auftritt
In meiner Familie gibt es seit langem die Tradition, dass zu bestimmten Anlässen immer im Dresscode „black tie“ gefeiert wird. Ohne Wenn und Aber wird dann zum Smoking gegriffen – der ohnehin in keiner Männer-Garderobe fehlen darf.
Der Begriff „black tie“ bezieht sich auf die Farbe der Fliege und äußert den Wunsch, dass Mann einen Smoking tragen sollte. Ein normaler dunkler Anzug reicht hier dann nicht aus. Einladungen mit diesem Dresscode sind zumeist schicke Abendveranstaltungen nach 18 Uhr, wie Opernbesuche, Bälle, Hochzeitsdinner, Empfänge, Filmpremieren und etliche mehr.
Falls einmal „white tie“ gewünscht wird, handelt es sich es nicht um eine Einladung zu einem Medizinertreffen in Weiß, sondern dann ist ein Frack gewünscht, die nobelste Form einer Abendgarderobe.
Als Alternative zum Frack und für informelle Abendessen entstand der Smoking im 19 Jahrhundert. Vorgänger war das Smoking Jacket, eine kurze Jacke aus Samt mit Schalkragen und Kordelverschluß, mit der man sich nach dem Essen zum Rauchen zurückzog, und so dem Smoking seinen Namen gab. In Amerika wird man oft mit großen Augen angesehen, wenn man nach einem Smoking fragt, denn dort ist er bekannter unter Tuxedo.
Heutzutage trifft man Smokings fast nur in Schwarz an, wobei es ihn in seiner Anfangszeit nur in nachtblau gab. Schade eigentlich, denn er hebt sich sehr edel von der Masse ab und hat etwas Besonderes. Sean Connery – alias James Bond – trug einen solchen 1964 in „Goldfinger“ und Daniel Craig zuletzt 2012 in „Skyfall“, sicherlich auch deshalb, weil bei manchen Lichtverhältnissen in der Nacht ein schwarzer Smoking einen grünlichen Stich bekommen kann. Nachtblau hingegen wirkt nachts noch dunkler als Schwarz und damit eine Spur eleganter. Wer um jeden Preis auffallen will, kann einen gemusterten Smoking tragen, wobei das schnell belächelt wird und zumeist verkleidet und zu gewollt rüber kommt. Bei Thomas Gottschalk ist es etwas Anderes, denn ihn kennt man als Paradiesvogel nur so und er wirkt in seiner Kleidung immer authentisch.

Traditionell besteht ein Smoking aus einem dicht gewobenen Barathea-Wollstoff, der eine körnige Struktur hat, um das Licht bestmöglich schlucken und dunkel wirken zu können. Das Revers, die Knöpfe und der Galon (Streifen) an der Hose sollten aus Seide sein, wobei hier bei günstigeren Smokings auch Satin eingesetzt wird.
Passend zum Smoking empfiehlt sich ein weißes Hemd mit Umschlagmanschetten, Manschettenknöpfen und einem Kläppchenkragen, der die schwarze Fliege – black tie – gekonnt in Szene setzt. Ein No-Go sind bunte und gemusterte Fliegen oder Krawatten. Wer keine Fliege besitzt, kann im Notfall zu einer schmalen und leicht schwarz schimmernden Krawatte greifen, die mit dem Revers und den Knöpfen einher gehen muss. Über das Hemd trägt man entweder eine passende Weste, oder einen Kummerbund, aber auf keinen Fall einen Gürtel. Alternativ, bevor die Hose beim Tanzen nach unten rutscht, sind Hosenträger ein guter und stilvoller Helfer. Als Schuhwerk wählt man am besten Schnürschuhe aus schwarzem Lack, oder schöne schwarze Halbschuhe und Socken in der gleichen Farbe.
Mit einem edlen Smoking ist man immer im Trend und für jede schicke Gelegenheit bestens gewappnet, aber hat vor allem auch eins, die sichere Lizenz für einen stilvollen Auftritt.